THE KENNEL
CLUB INTERNATIONAL RETRIEVER TEAM EVENT
Vor der Siegerehrung des
German Cups, wurde durch Thomas Wilk bekannt gegeben, dass aus den Hunden mit
den meisten Einzelpunkten, vier ausgesucht werden, um Deutschland beim 1.
Internationalen Team Event des englischen Kennel Clubs in Chatsworth Estate,
Derbyshire, 2011 zu vertreten. Eine gewagte Regelung, da ja bei fast allen
Aufgaben beim GC frei gewählt werden durfte, wer welches Dummy arbeitet,
und die Schwierigkeiten der Aufgaben doch sehr unterschiedlich waren,
außerdem musste der Hund die Einreisevoraussetzungen für England
erfüllen.
Es wurden
schließlich vier Paare gefunden, die reisen konnten und auch zusammen
passten: Doris Albrecht mit Dave, Nadine Weber mit Luke aus dem Siegerteam
und Michael Zintl mit Bo und ich mit Topper aus dem zweitplatzierten Team.
Bei einem gemeinsamen
Training stellten wir fest, dass sich ein harmonisches Team gefunden hatte, und
die Hunde/Führer fähig sind, auch schwierige Aufgaben gut zu
lösen.
Obwohl das mit dem Flug
zum IWT nach Ungarn super gut geklappt hatte, wollte ich dieses Mal doch lieber
mit Auto und Schiff reisen bzw. das war den anderen lieber. Mitten in der
Nacht um 2:00 holte mich Micha und Doris Zintl Zuhause ab, denn wir wollten uns
in Calais an der Fähre um 6:00 mit Doris und Thomas Albrecht treffen und
von dort unserer Reise gemeinsam fortsetzten. Nadine und ihr Mann
wählten den Eurotunnel und stießen später zu
uns. |
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Wir sind sehr gut
durchgekommen, haben in den Dünen unsere Hunde noch mal laufen lassen und
vor der Passkontrolle dann das Auto von Doris und Thomas hinter uns in der
Reihe gesehen. Der Check-In verlief bei uns ohne Probleme, und so haben wir in
der Wartezone vor dem Beladen auf die Beiden gewartet und gewartet und
gewartet
Das Einladen begann und
von den Beiden war immer noch nichts zu sehen? An Deck kam dann die
erlösende sms: Wo finden wir Euch? Die Tierärztin von Dave hatte
beim Eintragen der Zecken- und Wurmbehandlung die Spalten Datum und Uhrzeit
vertauscht, und deshalb musste Doris noch ins Büro des Chefs, um das zu
klären. Die Überfahrt war ruhig und wir haben erst einmal
gemütlich einen Kaffee getrunken.
Bedingt durch eine
Großbaustelle und den normalen Berufsverkehr, lief unsere weitere Fahrt
etwas schleppend, so dass wir gegen 14:00 an unserem Hotel angekommen sind.
Nach dem Einchecken sind wir weiter, um uns Chatsworth House anzuschauen und
unsere Hunde endlich mal länger laufen zu lassen. |
Ein herrliches Anwesen
mit sehr vielen Wiesen, Wäldern und allem was das Auge erfreut. Kurz nach
uns sind dann auch Nadine und Wolfgang dazu gekommen, und wir sind gemeinsam
etwas herum gelaufen. |
Am Abend war dann der
Empfang in Chatsworth House. Wir wurden sehr nett begrüßt, jeder
bekam ein Namensschild und etwas zu trinken. Der Event wurde dann durch den
Präsident des Kennel Clubs eröffnet, alle Teams wurden einzeln
aufgerufen und durch den jeweiligen Teamcaptain vorgestellt. Danach wurden
kleine Appetitanreger serviert und sich locker unterhalten. |
Ich hatte mich schon sehr
gefreut, Daniel, Claudia, Peter und Marcel aus der Schweiz wieder einmal zu
sehen, aber auch die Anderen kannte ich von dem einen oder anderen IWT oder
Workingtest.
Wir hatten noch Hunger
und sind danach in unser Hotel gefahren und haben noch etwas gegessen, mehr
oder weniger typisch englisch.
Am nächsten Morgen
sind wir gemütlich nach dem Frühstück nach Chatsworth
aufgebrochen. Es ging durch ein Tor neben dem Hauptgebäude den Berg
hinauf, etwa 10min. durch den Wald an Sehenswürdigkeiten vorbei, wie der
Wasserfall am Viadukt, an herrlich gelegenen Seen entlang zu unserem
Treffpunkt, eine große Wiese, wo wir von freundlichen Helfern einen
schattigen Parkplatz zugewiesen bekamen. Wir haben unsere Hunde noch mal
laufen lassen und Erinnerungsfotos gemacht. |
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Nach der
Begrüßung und Vorstellung der Richter Mr. D. Donnelly, Mrs. T.
Lawrence, Mrs. L. Stringer und Mr. M. Stringer, sind wir in zwei Gruppen
geteilt worden. Wir und die Teams aus der Schweiz und Schweden mussten noch
einmal etwa 10min. mit dem Auto in die Moors fahren. Die anderen, Great
Britain, Holland und Norwegen, konnten zu ihrer Aufgabe laufen.
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Ein herrlicher Ausblick
empfing uns, den wir alle genießen konnten, obwohl wir doch eigentlich
auf einer Prüfung waren
Die Richter und Helfer besprachen noch
den Ablauf der Aufgabe, während wir mit den anderen Teams an den Autos
warteten. Wir durften als Team 1 anfangen: ein Walk Up, Doris und Micha mussten
zu Lynn, und Nadine und ich zu Malcom Stringer. Die Ansagen in einem
"freundlich leisen" Ton machte Chiefsteward Graham Jones, der in der Mitte
ging. Rechts von der Linie ging Jamie Bettinson und links von der Linie Mark
Bettinson als Helfer und Werfer mit. |
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Es war wie auf einem
Trial, keiner von uns wusste, wann er dran war, alle mussten markieren, die
Helfer riefen sich von rechts nach links ständig irgendetwas zu, was die
Hunde am Anfang etwas verwirrte. Der ganze Walk Up dauerte etwa 30 min. und es
ging insgesamt über ca. 100 m. Einzel- und Doppelmarkierungen wurden vor
und hinter die Line geworfen, und es gab natürlich auch Blinds. Unsere
Hunde arbeiteten super, nutzten den Wind hervorragend und wenn es nötig
war, einzugreifen, tat das jeder von uns sofort. Es hat riesigen Spaß
gemacht und wir waren uns alle vier einig, wir hätten es gerne noch weiter
gemacht. Jeder aus dem Team musste, nein durfte, vier Dummys arbeiten
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Danach waren die
Schweizer an der Reihe und wir liefen mit unseren Hunden und den Schweden, die
zum Schluss dran waren, auf dem Weg nebenher mit. |
Als alle drei Teams
gearbeitet hatten, ging es wieder zurück zur Mittagspause, wo schon unsere
Punkte an einer großen Anzeigetafel standen. Beim Walk Up waren die
Schweden vorne, von denen zwei Hunde volle Punktezahl geholt hatten. Wir
waren mit 7 Punkten dahinter auf dem zweiten Platz, nicht nur beim Walk Up,
sondern insgesamt, aber wir wussten ja nicht, was die anderen für eine
Aufgabe gemacht hatten. Erst einmal gab es eine Pause, jeder bekam eine
Tüte mit Süßem und ein Sandwich seiner Wahl. Dazu kalte und
warme Getränke, und so konnten wir das schöne Wetter
genießen. |
Nach der Pause wurde dann
getauscht; die Teams aus Great Britain, Holland und Norwegen fuhren zum Walk Up
und wir gingen zum Standtreiben. Wir fingen wieder an und waren gespannt was
uns jetzt erwartete. |
Wir standen auf einer
Wiese, ca. 30m vor uns eine Mauer und dahinter Wald. Das Treiben war im Wald,
es waren keine Helfer zu sehen, und links und rechts von uns stand jeweils ein
Schütze. Einer rief behind, wir drehten uns alle um, und es wurde eine
Markierung geworfen und aus der Linie beschossen. Der Erste von uns musste
diese Markierung holen, wobei das Treiben im Wald weiter ging. Als der Hund
zurück war, wurde sich wieder umgedreht und weiter dem Treiben gelauscht.
Das ging so lange, bis alle aus dem Team eine Markierung geholt hatten. Zum
Schluss wurde noch ein Gummifasan mit echten Federn vor uns geworfen, der
unverschämterweise noch dreimal herum hüpfte. Das war dann auch das
Zeichen für die Helfer im Wald, mit dem Treiben aufzuhören.
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Dann mussten zwei von uns
hinter einen Sichtschutz für die Hunde. Ich musste ein Blind auf der Wiese
holen, an den zuvor geworfenen Markierung vorbei, und Doris mit Dave musste
gleichzeitig über die Wiese durch ein offenes Gatter auf ein Blind im See
einweisen. Bei dem Einweisen auf das Blind im Wasser haben wir alle 20 Punkte
bekommen und konnten etwas aufholen, bei dem Blind auf der Wiese lief es nicht
ganz so perfekt bei jedem von uns.
Danach sind wir 180 m
Walk Up über die Wiese gelaufen, ohne das etwas passierte, was wir aber
nicht wussten. Wir mussten uns dann wieder Richtung Mauer aufstellen und jeden
Hund über die Mauer in ein Suchengebiet einweisen. In der Mauer war ein
Gatter, wodurch wir die Hunde ab und zu sehen konnten. Ein Richter stellte sich
neben das Gatter, um die Hunde zu beobachten und uns Zeichen zu geben, wenn die
Hunde zu weit im Wald waren.
Ich durfte zuerst, und
Topper ist voll in den oberen Balken des Gatters gesprungen. Beim zweiten
Versuch ist er drüber gekommen. Die Mauer wäre niedriger gewesen,
aber anscheinend hat das Gatter ihn mehr angezogen. Das Dummy wurde für
uns nicht sichtbar immer neu ausgelegt. Danach Luke, der dann auch versuchte,
über das Gatter zu kommen, was aber für ihn zu hoch war. Er versuchte
irgendwie, durch zu kommen, was aber nicht funktionierte. Er ist dann doch
über die Mauer gesprungen, aber hat leider das Dummy nicht gefunden. Die
anderen beiden haben es besser gemacht und sind gleich über die Mauer
gesprungen. |
Es waren zwar nur zwei
Aufgaben, oder besser Treiben, aber jeder von uns hatte 8 Dummys
gearbeitet. Alle Teams trafen sich dann zu einer letzten Aufgabe und wir
durften wieder den Anfang machen. |
Dieses Mal konnten wir
uns aussuchen, wer was macht. Zwei Blinds und zwei Markierungen wurde uns
gesagt und ungefähr der Ablauf mitgeteilt. Wir hatten uns schnell
entschieden, und jeder von uns bekam einen Richter zur Seite. Zuerst eine
Wassermarkierung, die Dave direkt arbeiten durfte, als er aufgenommen hatte,
musste ich Topper auf ein Blind einweisen. An der Mauer entlang, wo zuvor das
Treiben war, auf ein Dummy in etwas 100 m Entfernung. Anschließend eine
sehr weite Markierung für Luke, der durch die Helfer laufen musste, weil
die sich nicht so an die Anweisungen gehalten haben, und zum Schluss ein
weiteres Blind für Bo, auch etwa auf 100 m, aber in eine andere Richtung.
Das war super, und wir hatten jetzt Zeit, uns alle anderen Teams bei dieser
Aufgabe anzuschauen. |
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Besonders gefreut hat es
mich, Temba, die Schwester, und Swift, die Mutter von Topper, bei der Arbeit zu
sehen. Swift merkt man ihr Alter überhaupt nicht an, sie war sogar einige
Tage zuvor in Highclere beim Skinner`s World Cup Top Dog und auch hier vorne
mit dabei. Die Schweden, Schweizer und Norwegen waren in der gleichen Besetzung
wie in Highclere am Start und das Team Great Britain war zusammengestellt aus
England, Irland, Schottland und Wales, die ebenfalls beim Skinner`s World Cup
jeweils für ihr Land starteten.
Dann ging es zurück
zum Zelt, wo wir auf die Siegerehrung warteten. Wegen der einen Null, die jedem
hätte passieren können, haben wir uns nichts ausgerechnet, zumal die
Schweden zwar auch eine hatten, aber schon einen Vorsprung aus dem Vormittag,
und die Engländer sicher ohne Null unterwegs waren.
Die Überraschung war
dann besonders groß, als England als drittplatzierte aufgerufen wurde,
danach Schweden und schließlich - sollte es wirklich gereicht haben?
Erster Platz Team
Germany
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Es hat super viel
Spaß im Team gemacht das ganze Wochenende, auch unabhängig vom
Ergebnis. Danke an Nadine mit Luke, Doris mit Dave und Micha mit Bo, Hunde
und Hundeführer auf top internationalem Niveau, mit einem sehr angenehmen
positiven Ehrgeiz, und natürlich auch einen Dank an Topper, auch wenn er
es nicht versteht. Danke an Thomas und Wolfgang für die Fotos und
Doris fürs Daumen drücken und natürlich an alle, die an uns
gedacht haben
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Was sonst noch so
passiert ist
- Nadine musste in Calais zum Tierarzt,
einen neuen Impfpass für Fred ausstellen lassen, denn sonst wären sie
nicht nach England gelassen worden.
- Doris hat die Tür vom Hotelzimmer
zugezogen und beide Schlüsselkarten liegen gelassen.
- Micha hat das original englische Essen
nicht vertragen und musste nachts vor dem Test mehrmals aufstehen.
- Doris hat ein anderes Poloshirt
getragen, als bestellt.
- Das gewonnene Hundefutter mussten wir
dort lassen weil kein Platz mehr im Auto war.
- Den mitgebrachten Sekt haben wir
wieder mitgenommen, weil er warm geworden war
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