29. Juni-1. Juli 2012: IWT Bière/Schweiz Am Freitag den 28.Juni, machten wir uns auf den Weg in die Schweiz zum IWT. Unsere ursprüngliche Sorge, wie wir es pünktlich zum Europameisterschaftsendspiel zwischen Spanien und Deutschland wieder nach Hause schaffen sollten, wurde uns ja leider durch die italienische Mannschaft im Halbfinale genommen. Unser Reservegespann, Jörg mit Baghira, ist auch mitgefahren, denn aus der Erfahrung der letzten Jahre wissen wir, wie schnell unterwegs etwas passieren kann. Es hätte ja auch sein können, dass bei einem anderen deutschen Team jemand ausfällt und so hätte es auf jeden Fall eine Alternative gegeben. Durch Deutschland verlief die
Fahrt gut, bis wir an die Grenze kamen. Um Basel lief erst einmal nichts mehr
und danach kamen wir auch nicht wirklich vorwärts, so dass uns die Fahrt
fast wie eine Weltreise vorkam. Am Hotel angekommen trafen wir schon die ersten Bekannten aus Finnland und Schweden, für die der Weg doch wesentlich weiter als für uns war. Nach dem Abendessen haben wir dann mit den Hunden noch einen kleinen Spaziergang an den Hafen von Morges gemacht und uns bei einem kühlen Erfrischungsgetränk das bunte Treiben auf der Promenade angeschaut. Am nächsten Morgen fuhren wir bei herrlichem Sonnenschein zur Kaserne nach Bière. Dort trainierten schon die ersten Teams auf einer großen Wiese, um Ihre Hunde auf den WT vorzubereiten. Die Jacken, die es dieses Jahr zum ersten Mal mit zur Ausstattung vom DRC gab, haben wir gleich im Auto gelassen, weil es schon jetzt recht warm war. Nach der Begrüßung ging es dann auch zügig ins angrenzende Militärgelände zu den sehr gut ausgeschilderten Stationen. Wir haben bei Aufgabe 4 angefangen und es war die einzige Aufgabe wo es "Wasser" gab. Es waren zwar nur mehrere durch Panzer erschaffene XXXL Pfützen, aber immerhin so tief, dass die Hunde schwimmen mussten. Eine Markierung links hinter
das Wasser, ein Blind rechts daneben im höherem Gras und ein Blind hinter
einem weiterem Wasserloch, ebenfalls im höherem Bewuchs. Dort hatten einige Teams Schwierigkeiten den Hund hinter das zweite Wasser zu bekommen. Bei uns lief es ganz gut, wesentlich besser als sonst immer bei der ersten Aufgabe. Weiter ging es zur Aufgabe 5
immer auf der Suche nach einem Schattenplatz. |
Bei Aufgabe 1 dann eine Markierung für Hund 1 und jeweils ein Blind für die anderen beiden. Die Markierung wurde als erstes gearbeitet und auf eine Wiese geworfen, wobei die Sicht durch vereinzelte Büsche und Bäume sehr eingeschränkt war. Die Blinds lagen im bzw. am Hang in großen bewachsenen Erdhaufen in 80m Entfernung. Die Sicht auf den Hund war durch die Bäume ebenfalls eingeschränkt. Anschließend ein Walk Up an Station 2, wobei der Bewuchs höher war und die Hunde im Bereich der Fallstellen nicht mehr zu sehen waren. Als letztes dann eine Aufgabe an der wir selber aussuchen durften. Wir standen ein wenig erhöht, eine Markierung wurde geworfen, die als letztes gearbeitet werden sollte. Ein Blind links von der Markierung, eines rechts und alle Dummys in etwas höherem Bewuchs. Unsere Hunde waren trotz der Hitze noch gut drauf und suchten die beschrieben Stellen der Blinds intensiv ab. Dave holte die Markierung zum Schluss dann noch punktgenau. Wir waren so gegen 14:30 Uhr
mit unseren Aufgaben durch und konnten uns vor der Abendveranstaltung noch
zurückziehen und die Hunde sich erholen. Jede Aufgabe hatte ihre ganz
besondere Schwierigkeit und war den Temperaturen angepasst. An allen Wartezonen
gab es Schattenplätze, so dass es für die Hunde nicht zu anstrengend
war und sie sich zwischen den Aufgaben erholen konnten. Wegen des schönen Wetters wurde das Dinner nach draußen verlegt. Mit Cocktails und anderen leckeren Getränken wurde die Abendveranstaltung eingeleitet. Einen Sonderpreis (eine Flasche Champagner) gab es für einen Starter aus dem italienischem Team, das vor uns startete, der mit seinem Hund 100/100 Punkte erreicht hatte. Auch wir wurden mit einer Flasche überrascht, denn wir lagen nach dem ersten Tag unerwartet vorne. Ein Blick auf die Punkteliste, die es anschließend gab, zeigte wie knapp es am ersten Tag war. Die ersten drei Teams lagen jeweils nur einen Punkt auseinander. Uns war es egal, denn die Flasche hatten wir sicher! Neuer Tag, neue Aufgaben, neues Wetter Kein Sonneschein mehr zu sehen, die Temperatur deutlich kühler und Regen den ganzen Tag! So kamen unsere Jacken doch noch zum Einsatz. Allerdings versagten diese dann doch irgendwann im Laufe des Tages. Los ging es bei uns wieder am
Wasser, aber diesmal wurde der Startpunkt vom Wasser weiter weg verlegt. Drei
Markierungen, zwei in den ersten Tümpel und eine in den hinteren. Die
Reihenfolge der Dummys war nicht vorgegeben, sondern nur die Reihenfolge der
Hunde. Klingt recht einfach, war es aber dann doch nicht. Viele Teams hatten
Probleme die Markierung aus dem hinteren Wasser zu arbeiten. An der nächsten Station durfte ausgewählt werden wer was machte. Eine Markierung zuerst und anschließend zwei Blinds. Die Fallstelle der Markierung war nicht zu sehen, da sie hinter eine Kuppe fiel. Danach ein längeres Blind an der Fallstelle der Markierung vorbei durch eine Baumreihe, weiter nach hinten in höheren Bewuchs und zum Schluss ein Blind über die Fallstelle der Markierung hinweg in einen Busch. Wir mussten bei der Markierung helfen, beim ersten Blind kämpfen und lediglich das zweite Blind war perfekt. Eine Abweichung vom doch recht häufigen Blind und Mark gab es bei der nächsten Aufgabe. Der Startpunkt war auf einer Wiese und in ca. 60m Entfernung begann schräg rechts vom Startpunkt aus, ein mit recht dichtem hohen Gras bewachsener Damm. Es waren drei Abschnitte gekennzeichnet, in denen jeweils ein Blind im Hang lag. Der erste Hund sollte den vorderen Bereich absuchen, der nächste Hund den mittleren Bereich und der dritte Hund den Bereich dahinter. Die Abschnitte waren zwischen 30 und 50m breit und die Dummys wurden immer an anderen Stellen ausgelegt. Es war die Station mit den wenigsten Schüssen, aber eindeutig mit den meisten Pfiffen am Wochenende! Als wir an die Reihe kamen meinte der Wettergott es ganz besonders gut mit uns und öffnete noch einmal richtig die Schleusen, so dass wir uns zum Besprechen zuerst einmal unter das Zelt des Richters zurückzogen. Doris sollte anfangen und schickte Dave in den ersten Abschnitt. Er suchte recht eifrig und hatte das Dummy sehr schnell. Danach versuchten wir uns am mittleren Abschnitt und auch dieses Dummy war recht schnell gefunden. Der letzte Suchenbereich war größer und lag auch weiter entfernt. Bo macht Ihre Sache super, ließ sich recht schnell und sicher in den Bereich händeln und arbeitete den Hang systematisch und selbständig durch. Ich glaube die Erleichterung war uns deutlich anzusehen, als wir Bo mit dem Dummy sehen konnten.
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Bei der nächsten Aufgabe
sollte eine Markierung als erstes gearbeitet werden, anschließend ein
Blind an der Markierung vorbei und als letztes ein Blind in eine ganz andere
Richtung. Der Unterschied zu den anderen Aufgaben war der Bewuchs, der noch
dichter und höher war als bei den anderen Aufgaben. Der Startpunkt war
etwas erhöht, so dass die Hunde trotz des Bewuchses noch gut zu sehen
waren. Bei unserer letzten Aufgabe
waren wir inzwischen durch und durch nass und auch die Hunde hatten, so glaube
ich, "die Schnauze voll" vom Dauerregen. Zum Schluss ein Drive. Es wurde uns
vorher gesagt wo die Blinds etwa liegen und dann ging es schon los. Immer noch
motivierte Helfer legten los und warfen Dummys um sie wieder aufzuheben und
erneut zu werfen. Wieso machen die ausgerechnet bei uns so lange? Die Hunde wurden versorgt und waren froh ins Auto zu kommen und wir freuten uns auch endlich ein Dach über dem Kopf zu haben. An dieser Stelle ein besonders großes Dankeschön an die Helfer, die bei extremen Bedingungen zwei Tage immer freundlich und motiviert ihren Job gemacht haben! So warteten wir in der Halle
bis alle Ihre Aufgaben absolviert hatten und tauschten uns mit den anderen
Teilnehmern aus, wie der zweite Tag verlaufen war. Nicht zu glauben aber wahr,
es gab noch ein Stechen. Die Italiener, das Team welches vor uns gestartet war,
mit dem Top Dog vom Vortag und wir. Ein langes Blind über die Trainingwiese vom Vormittag war die Aufgabe. Jeder Hund hat sein Dummy gefunden und für uns waren keine gravierenden Unterschiede zu erkennen, aber den Richtern hat es wohl gereicht. Es waren insgesamt 34 Teams aus 11 Ländern am Start. Die drei Teams, die am ersten Tag vorne lagen, sind vorne geblieben, allerdings in einer anderen Reihenfolge. 1. Platz "National Ungarn 1"
543 Punkte Gratulation an die Sieger und
an die Sonderleitung für einen gelungen IWT 2012! |
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